Bis Ende 2030 soll die Kohleverstromung in Deutschland beendet sein. Dieses Ziel ist für das Rheinische Revier als größtes aktives Braunkohlerevier in Deutschland zwischen Köln, Aachen, Mönchengladbach und dem Kreis Euskirchen Chance und Herausforderung zugleich.
Zum Rheinischen Revier zählen die Kommunen aus den Kreisen Heinsberg, Düren, Euskirchen, dem Rhein-Erft-Kreis, dem Rhein-Kreis-Neuss, der StädteRegion Aachen und die Stadt Mönchengladbach. Die Region ist gekennzeichnet durch den schnellen und sicheren Zugang zu Energie, starke produzierende Branchen sowie eine geographische Nähe zu wichtigen europäischen Transportwegen.
Mit dem Ausstieg aus der Braunkohleförderung und -verstromung steht das Rheinische Revier vor der großen Aufgabe, einen geordneten Strukturwandel einzuleiten und diesen durch vielfältige Maßnahmen aus dem Bereich Mobilität und Verkehr zu unterstützen. Der Mensch soll dabei im Mittelpunkt stehen. Vielfältige Mobilitätsbedürfnisse sowie neue infrastrukturelle Anforderungen durch Siedlungsgestaltung müssen entsprechend berücksichtigt werden. Neben intelligenten Mobilitätslösungen sind leistungsfähige Straßen- und Schieneninfrastrukturen ebenso wichtig, insbesondere für die Stärkung des ÖPNV als Rückgrat einer klima- und umweltfreundlichen Mobilität sowie für die effiziente Ausgestaltung des Güterverkehrs zur Versorgung der Region und angrenzenden Ballungszentren.
Um das Rheinische Revier von innen heraus nachhaltig und zukunftsorientiert zu entwickeln, ist ein ganzheitlicher Dialog zwischen den vielen Beteiligten essenziell. Nur so können die einzelnen Teilräume, Verkehrsträger und -mittel, Mobilitätsangebote sowie Technologien sinnvoll und effizient ineinander übergreifen.
Aufgabe und Projektziele
agiplan hatte die Aufgabe, zusammen mit der KCW GmbH, die Mobilitätsstrategie für das Rheinische Revier zu entwickeln. Das Ziel war, eine zukunftsweisende, integrierte und umsetzungsorientierte Ausrichtung der weiteren Bestrebungen zur nachhaltigen Gestaltung der Mobilität im Rheinischen Revier zu erreichen. Es sollte neben einer übergeordneten Vision für die Mobilität im Rheinischen Revier 2038+ und abgeleiteten Leitzielen konkrete Handlungsfelder aufgezeigt und Vorschläge für die Weiterentwicklung des Prozesses gemacht werden.
Aufgrund der hohen Motivation der beteiligten Stakeholder und der guten Zusammenarbeit mit der Zukunftsagentur Rheinisches Revier wurde in einem kurzen Zeitraum von nur knapp vier Monaten die Vision 2038+ „Das Rheinische Revier ist eine lebenswerte und leistungsstarke Modellregion für eine vernetzte, klimaneutrale und innovative Mobilität.“ entworfen. Abgeleitet wurden daraus fünf konkrete Leitziele. Diese orientieren sich an den fünf Entwicklungslinien für das Rheinische Revier aus dem Wirtschafts- und Strukturförderprogramm 1.1. In den Handlungsfeldern „Ausbau öffentlicher-zugänglicher Mobilitätsangebote“, „Vernetzung und Zusammenarbeit“, „Infrastrukturen und verkehrliche Erschließung“, „Steigerung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum“, „Zielgruppenorientiertes Mobilitätsmanagement“ und „Förderung alternativer Antriebe und innovativer Mobilitätslösungen“ wollen die beteiligten Akteur:innen Projekte zur klima- und umweltverträglichen Mobilität und Güterverkehren weiter verfolgen oder neu anstoßen.