Die künftige sozioökonomische Entwicklung Duisburgs wird maßgeblich durch Digitalisierung, den Klimawandel, die Verknappung von Wirtschaftsflächen sowie durch neue Arbeitsanforderungen geprägt. Die richtige Mischung aus zukunftsfähigen Sektoren und Arbeitsplätzen, aus Infrastruktur und Flächen ist deshalb entscheidend für die Zukunft der Stadt. Sie bestimmt die Wettbewerbsfähigkeit der Stadt und kann dazu beitragen, diese zu erhöhen.
Vor diesem Hintergrund beauftragte die Stadt Duisburg die agiplan GmbH mit der Erstellung eines „Wirtschaftskompasses für die zukünftige gewerbliche Entwicklung“, der eine Orientierungshilfe für die zukünftige strategische Aufstellung des Wirtschaftsstandortes darstellen soll. Der Wirtschaftskompass soll dabei einerseits die standortspezifischen Besonderheiten der Stadt berücksichtigen und andererseits auch auf die auf sie einwirkenden überregionalen Trends und Dynamiken eingehen. Um eine möglichst feste Verankerung des Wirtschaftskompasses innerhalb des lokalen Wirtschaftsgefüges zu gewährleisten, sollten bei der Erarbeitung zentrale Stakeholder beteiligt werden.
Der Wirtschaftskompass basiert u.a. auf dem bereits veröffentlichen Strukturmonitoring der Stadt und leistet eine Konkretisierung zur Umsetzung des „Masterplan Wirtschaft für Duisburg“. Ziel des Projekts ist es, den Kompass in ein übergreifendes Leitbild der strategischen Aufstellung des Wirtschaftsstandortes einzubetten. Nicht zuletzt soll die Stoßrichtung Duisburgs für das 5-StandorteProgramm (im Rahmen der Kohlekonversion) vorgegeben und verabschiedet werden. Mit diesem Projekt soll eine zielgerichtete Entwicklung der Stadt Duisburg angestoßen werden, die die Herausforderungen aus dem Strukturwandel aufgreift, wirtschaftliche und insbesondere flächenbezogene Potenziale aktiviert und die besondere Wirtschaftsstruktur weiterentwickelt.
Um den Kompass für die künftige gewerbliche Flächenentwicklung der Stadt Duisburg zu erstellen, hat agiplan das Projekt in drei Arbeitspakete aufgeteilt.
Im Ergebnis zeigt der Wirtschaftskompass drei Entwicklungspfade zum Ausbau der vorhandenen Stärken der Stadt:
Der erste Entwicklungspfad widmet sich der zukunftssicheren Entwicklung und Spezialisierung der Wirtschaftsstruktur Duisburgs und umfasst vier konkrete Spezialisierungsbereiche:
Der zweite Entwicklungspfad verfolgt die Optimierung der Wertschöpfungskette Bildung und die Stärkung des Innovationstransfers: Zum einen gilt es, Menschen so auszubilden und zu qualifizieren, dass sie in die regionale Wirtschaft integriert werden können sowie die Verfügbarkeit von Fachkräften für eine postfossile wie digitale Wirtschaftsstruktur sicherzustellen. Zum anderen sollen Forschungseinrichtungen mit der Wirtschaft verzahnt werden, um einen Wissenstransfer zu gewährleisten.
Der dritte Entwicklungspfad umfasst die nachhaltige und systematische Flächenentwicklung und die Unternehmensansiedlung: Einzelne Ansätze zur Qualifizierung von Gewerbeflächen, die einen modernen, zukunftsgewandten Industriestandort Duisburg nachhaltig prägen werden, befinden sich bereits in der Entwicklung (u.a. der Ausbau 5G.Smart.Logport im Duisburger Hafen, der Aufbau eines Wasserstoff-Hubs in Duisburg, das Technologie Quartier Wedau auf dem Gelände des ehemaligen Bahnbetriebswerkes). Zudem existieren in Duisburg eine Reihe weiterer Potenzialflächen, die als „Innovationsräume für zukunftsorientierte Anwendungen“ gelten.
Fazit: Die Stadt Duisburg besitzt mit den analysierten endogenen Stärken und exogenen Trends, gepaart mit den bestehenden Flächenpotenzialen, ein überregional einzigartiges Potenzial, um eine zukunftsgerichtete gewerbliche Bestands- und Ansiedlungsentwicklung zu betreiben. Der Wirtschaftskompass gibt hierfür die Richtung vor.
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